Islands dramatische Landschaften, von Gletschern bis zu vulkanischen Ebenen, machen das Land zu einem Traumziel für abenteuerlustige Reisende. Das Befahren der Straßen – insbesondere im Winter – erfordert jedoch sorgfältige Vorbereitung und Respekt für die örtlichen Gegebenheiten. Dieser Leitfaden enthält wichtige Tipps für sicheres Fahren im Winter und erklärt die Regeln für Islands berühmte (und oft missverstandene) F-Straßen.


1. Herausforderungen beim Autofahren im Winter in Island

Der Winter in Island (November–März) bringt extreme Bedingungen mit sich, die Wachsamkeit erfordern:

  • Kurze Tageslichtstunden: Im Dezember ist das Tageslicht nur 4–5 Stunden lang. Planen Sie Ihre Fahrten bei Tageslicht, um vereiste, unbeleuchtete Straßen zu vermeiden.
  • Plötzliche Wetterumschwünge: Stürme können ohne Vorwarnung ausbrechen und Whiteouts, Glatteis und orkanartige Winde verursachen (häufig in Gebieten wie der Südküste).
  • Straßensperrungen: Viele Landstraßen, darunter die meisten F-Straßen, sind im Winter aufgrund von Schnee und Eis vollständig gesperrt. Überprüfen Sie immer Straße.ist für Echtzeit-Updates.
  • Eingeschränkte Dienste: In abgelegenen Regionen gibt es möglicherweise keinen Mobilfunkempfang, keine Tankstellen und keine Nothilfe. Selbstständigkeit ist entscheidend.

2. Fahrzeugauswahl: Was mieten?

  • Obligatorischer 4×4 für F-Straßen: Auch im Sommer sind auf F-Straßen (Bergstraßen) Allradfahrzeuge erforderlich. Im Winter sind die meisten F-Straßen gesperrt, aber wenn Sie mit einer geführten Tour ins Hochland vordringen, ist ein Allradfahrzeug unverzichtbar.
  • Winterreifen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Mietwagen über Spike-Winterreifen verfügt (gesetzlich vorgeschrieben von November bis April). Normale Sommerreifen haben auf vereisten Oberflächen keinen Halt.
  • Erwägen Sie ein kleineres Fahrzeug: Große Wohnmobile sind bei starkem Wind schwieriger zu kontrollieren. Entscheiden Sie sich für einen kompakten 4×4, es sei denn, Sie reisen in einer Gruppe.
  • Versicherungstipps: Hinzufügen Kiesschutz (üblich auf unbefestigten Straßen) und Sand-/Ascheversicherung (für Küstengebiete). Lehnen Sie die CDW-Versicherung nur ab, wenn Ihre Kreditkarte die Anmietung abdeckt.

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3. Wichtige Hinweise zur Verkehrssicherheit im Winter

A. Geschwindigkeit und Bedingungen

  • Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an: Islands Geschwindigkeitsbegrenzungen (90 km/h auf asphaltierten Straßen, 80 km/h auf Schotterstraßen) sind Höchstwerte und keine Empfehlungen. Fahren Sie bei Regen, Schnee oder Wind langsamer.
  • Vorsicht vor Glatteis: Transparentes Eis auf Asphalt ist nahezu unsichtbar. Bremsen Sie auf freien Strecken vorsichtig probeweise.
  • Windgefahren: Plötzliche Böen können Fahrzeuge von der Straße drängen. Halten Sie das Lenkrad gut fest, insbesondere auf Brücken oder offenen Ebenen.

B. Notfallvorsorge

  • Packen Sie ein Survival-Kit: Packen Sie Decken, Lebensmittel, Wasser, eine Taschenlampe, eine Schaufel und ein tragbares Ladegerät ein. Legen Sie für vereiste Ausgänge Bodenmatten oder Sand bei.
  • Offline-Karten herunterladen: Apps wie Maps.me funktionieren auch ohne Signal. Notrufnummern speichern (112 für alle Dienste).
  • Überprüfen Sie täglich das Wetter: Verwenden vedur.is für stündliche Vorhersagen und safetravel.is für Warnungen.

C. Fahren bei Tageslicht

  • Fahren Sie vorrangig zwischen 10 und 15 Uhr. Nutzen Sie das verbleibende Tageslicht zum Fotografieren oder für Wanderungen.

4. F-Straßen: Was Sie wissen müssen

F-Straßen (z. B. F35, F208) sind schroffe Hochlandstraßen, die Flüsse, Lavafelder und steile Abhänge durchqueren. Im Winter:

  • Die meisten sind geschlossen: Die offiziellen Sperrzeiten sind September bis Juni, aber Schnee kann die Sperrungen verlängern. Umfahren Sie niemals Straßensperren – es drohen Geldstrafen und Gefahren.
  • Nur Führungen: Selbst erfahrene Fahrer sollten im Winter F-Straßen meiden. Nehmen Sie an einer Super-Jeep-Tour teil, um Sehenswürdigkeiten wie Landmannalaugar sicher zu erreichen.
  • Flussübergänge frieren ein: Im Sommer können Flüsse zufrieren, aber versteckte Strömungen können das Eis schwächen. Überqueren Sie sie niemals ohne ortskundige Führung.

5. Verantwortungsvolle Fahrweise

  • Bleiben Sie auf markierten Straßen: Das Fahren abseits befestigter Straßen ist illegal und schädigt empfindliche Ökosysteme. Die Geldstrafen übersteigen 1.000 €.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten: Eingeschränkte Sicht und umherstreunende Schafe erhöhen das Risiko.
  • Tanken Sie oft: Tanken Sie auf dem Land bei jeder Gelegenheit.

6. Abschließende Tipps

  • Üben Sie das Fahren auf Schotter: Wenn Sie mit losem Untergrund nicht vertraut sind, testen Sie Bremsen und Lenkung zunächst auf leeren Schotterstraßen.
  • Keine Eile: Planen Sie für Verzögerungen zusätzliche Zeit ein. Die Schönheit Islands genießt man am besten in sicherem Tempo.
  • Warnung des Rettungsteams: Wenn Sie gestrandet sind, bleiben Sie bei Ihrem Fahrzeug. Suchteams können bei Stürmen abgelegene Gebiete nicht schnell erreichen.

Abschluss
Islands Winterstraßen erfordern Respekt, aber mit Vorbereitung belohnen sie Reisende mit unvergleichlicher Einsamkeit und Schönheit. Achten Sie auf Sicherheit, befolgen Sie lokale Ratschläge und denken Sie daran: Kein Instagram-Foto ist es wert, Ihr Leben zu riskieren. Gute Reise – Þetta reddast! („Es wird alles gut!“) 🇮🇸